Definition
Wenn wir von “oxidativ” oder “oxidieren” sprechen, ist Sauerstoff im Spiel. Ein aufgeschnittener Apfel z.B. reagiert mit seiner sauerstoffhaltigen Umgebung und bekommt eine bräunliche Färbung. Lassen wir Obst und Gemüse zu lange liegen oder einen Blumenstrauß zu lange in der Vase stehen, bewirkt Oxidation ein Verfaulen bzw. Verwelken. Dieser Prozess findet auch in unserem Körper statt.
Ohne Sauerstoff können wir nicht überleben. Durch das Einatmen gelangt er über unsere Lungen in die Blutbahn und versorgt unsere Zellen mit der nötigen Energie. Sauerstoff entsteht zudem als Zwischenprodukt zahlreicher Stoffwechselvorgänge einer jeden Zelle im Körper. In diesem Fall jedoch als hochreaktive Sauerstoffmoleküle oder -verbindungen, denen ein negativ geladenes Teilchen, ein sogenanntes Elektron, fehlt. Sie sind quasi unvollständig und hierdurch äußerst instabil. Wir sprechen von freien Sauerstoffradikalen.
Was sind freie Radikale?
Freie Radikale sind per se nicht schädlich und zu einem gewissen Grad sogar wichtig für den Körper, da sie das Immunsystem bei der Abwehr von Bakterien, Viren oder anderen Krankheitserregern unterstützen. Besonders wichtig sind sie auch für die Unterdrückung von Krebs, indem sie den Zelltod entarteter Zellen herbeiführen können.
Freie Radikale reagieren jedoch genauso mit unseren eigenen Körperzellen. Um wieder einen stabilen Zustand zu erreichen und das fehlende Elektron zu ersetzen, sind freie Radikale bestrebt, möglichst schnell mit anderen Substanzen zu reagieren und diesen ein Elektron zu stehlen. Hierdurch wird der “beklaute” Reaktionspartner selbst zum freien Radikal, der nun genauso auf die Suche nach einem Elektron geht. Dies führt schließlich zu einer Kettenreaktion und somit zu einer fortlaufenden Anhäufung freier Radikale. Freie Radikale werden jedoch durch ihre Gegenspieler, den Antioxidantien, gebunden und auf diese Weise quasi neutralisiert. Ist der Anteil der freien Radikale höher als der der verfügbaren Radikalfänger, sprechen wir von oxidativem Stress. Als Folge führen eben diese oxidativen Reaktionen dazu, dass unsere Zellen und Stoffwechselvorgänge geschädigt werden. Unser Körper altert und erkrankt.
Die Risiken von oxidativem Stress
Freie Radikale sind durch ihre Aggressivität in der Lage, essentielle Bestandteile der Zellen zu beschädigen und hierdurch die Funktion der Zelle stark zu beeinträchtigen. Sie schädigen z.B. die Zellwände, die Mitochondrien (Kraftwerke unserer Zellen) und unsere DNA. Diese Schäden gibt die Zelle bei Ihrer Teilung weiter. Nerven werden abgebaut und die Alterung unseres Körpers wird gefördert.
Dieser Prozess verursacht und fördert zahlreiche Krankheiten:
Krebs
Diabetes
Gefäßverkalkungen
Virusinfekte
Lebererkrankungen
Psychische Erkrankungen (z.B. Schizophrenie)
Neurologische Erkrankungen wie Morbus Alzheimer oder Parkinson
Und viele mehr
Die Ursachen von oxidativem Stress / Wodurch entsteht oxidativer Stress?
Oxidativer Stress ist demnach ein biochemischer Prozess und hat auf den ersten Blick wenig mit dem Begriff “Stress” zu tun, wie wir ihn im Alltag nutzen. Beim Abbau von Stresshormonen werden jedoch äußerst viele freie Radikale produziert. Seelischer, aber auch körperlicher Stress kann also tatsächlich Ursache für oxidativen Stress sein.
Aber auch unsere alltägliche Art, mit Stress umzugehen, hat maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung freier Radikale inklusive der negativen Folgen. Viele Menschen kompensieren Stress, z.B. bei Überforderung oder Leistungsdruck im Arbeitsleben, mit Tabak- und Alkoholkonsum. Oftmals bleibt darüber hinaus zu wenig Zeit für eine ausgewogene Ernährung. Schlaf- und Erholungsphasen kommen zu kurz. Aber auch extreme Anstrengung durch exzessiven Sport, ungeschützte Sonnenbäder oder Umweltgifte, wie z.B. Autoabgase oder Pestizide sind weitere Ursachen von oxidativem Stress. Um langfristig Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten, sollten daher Maßnahmen ergriffen werden, einem Überhang von freien Radikalen entgegenzuwirken.
Oxidativem Stress vorbeugen
Auf der einen Seite reduzieren Sonnenschutz, ein maßvoller Alkoholgenuss und der Verzicht auf Tabakerzeugnisse die Entstehung von oxidativem Stress. Neben der Meidung schädlicher Lebensgewohnheiten sind aber auch stressreduzierende Maßnahmen und Entspannung essentiell. Antioxidantien können darüber hinaus die Bildung freier Radikale verhindern, deren Wirkung unterbinden oder verursachte Schäden beseitigen.
Oxidativen Stress reduzieren / behandeln
Antioxidantien können abhängig vom Gesundheitszustand des Körpers zu einem gewissen Grad selbst produziert werden, sollten aber zusätzlich über eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung aufgenommen werden. Antioxidantien, die über die Ernährung zugeführt werden können, sind u.a. Vitamin A, C und E, Zink und Selen sowie sekundäre Pflanzenstoffe, wie z.B. Bio-Flavanoide.
Vitamin A reagiert mit freien Sauerstoffradikalen und hemmt somit deren aggressive Verbreitung im Körper. Vitamin E schützt als Radikalfänger unsere Zellwände vor Oxidation. Das verbrauchte Vitamin E kann wiederum durch Vitamin C in seine ursprüngliche Form verstoffwechselt werden und so erneut seine antioxidative Wirkung entfalten. Gleichzeitig bindet Vitamin C auch selbst freie Radikale. Eine gesunde Ernährung ist also unerlässlich und bringt unseren Körper wieder ins Gleichgewicht. Frisches Obst und Gemüse, gute pflanzliche Öle, Kräuter und Nüsse sollten daher stets fester Bestandteil unserer täglichen Ernährung sein. Da es jedoch gerade in stressigen Zeiten nicht immer einfach ist, durchgehend auf nährstoffreiche Lebensmittel zu achten und gesunde Verhaltensweisen einzuhalten, können antioxidative Vitalstoffe wie Vitamin C, E und A über Nahrungsergänzungsmittel supplementiert werden. Diese sind jedoch niemals ein Ersatz für eine ausgewogene Ernährungsweise.
Fazit
Freie Radikale erfüllen nützliche Funktionen im Körper, sind jedoch in einem Übermaß als oxidativer Stress schädlich. Da psychischer und oxidativer Stress zusammenhängen, sind Stressbewältigungsmaßnahmen ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Die Ausschüttung unserer Stresshormone ist ein guter Indikator für die sowohl akute als auch die langfristige Stressbelastung. Unser Cortisol-Speichel-Test kann hierüber Aufschluss geben und in unserem Shop in der Kategorie “At-Home-Testing” bestellt werden. Zudem empfehlen wir eine Supplementierung von Vitamin C und Bioflavanoide in besonders stressigen Zeiten, um oxidativem Stress entgegenzuwirken. In der Kategorie “Supplements” findet Ihr hochdosiertes Vitamin C, Bioflavanoide und weitere Produkte zur Förderung Eures mentalen und körperlichen Wohlbefindens für intensive Belastungsphasen.
Unser Credo: Mit dem nötigen Wissen und Handwerkszeug gehören negativer Stress und seine Folgen der Vergangenheit an.